Weine in der Toskana: Vielfalt für Kenner

Die Toskana gilt als wahres Paradies für Rotweine. Zwischen grünen Hügeln und dem tiefblauen Ligurischen Meer gedeihen Reben von höchster Güte; allen voran die Rebsorte Sangiovese, die in zahlreichen toskanischen Weinen enthalten ist – im Chianti, im Brunello di Montalcino im Vino Nobile di Montepulciano sowie in vielen Assemblagen und Cuvées (Supertoskaner).

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Weine aus der Toskana: Regionen, Böden und Klima

Rund 65.000 Hektar Rebfläche befinden sich in der reizvollen Landschaft der Toskana – und jede hat ihre ganz eigene Besonderheit, die in den Aromen der Weine ihren Ausdruck findet.

Die Sangiovese-Rebsorte ist hier der König und die Qualität des daraus gewonnenen Weins hängt stark von der Lage und vor allem von der Höhe ab, in der sie gepflanzt wird. Weite Gebiete des Chianti weisen beispielsweise einen hohen Kieselanteil mit Schichten aus Kalk und Lehm und einen hohen mineralischen Anteil mit guter Durchlüftung auf.

Im Süden der Toskana herrschen lehmhaltige Böden und stark sonnige Lagen vor, während der Norden eher karg ist, mit starken Temperaturschwankungen und später Reifung der Trauben – die so besonders viel Zeit haben, ihre Aromen auszubilden. Aus der aufstrebenden Küstenregion, dem Bolgheri, stammen die modernen Assemblagen aus Cabernet, Merlot und Sangiovese. Die kräftigen, komplexen Rotweine verdanken ihre charakteristischen Eigenschaften vor allem den ehemals marinen Schwemmböden mit ihrem Kalk- und Lehmanteil und dem vergleichsweise mildem Klima mit leichten Winden, heissen Sommern und kühlen Wintern.

Vielfältige Aromen aus sonnenverwöhnten Landschaften

Der wohl bekannteste Wein der Toskana ist der Chianti, der zugleich am meisten produziert wird. Die gleichnamige Region bildet das Herz der Toskana und ist wiederum in acht Distrikte aufgeteilt. Diese unterscheiden sich in ihrer Bodenbeschaffenheit und im Klima zum Teil deutlich voneinander, sodass der Chianti mit einer ausserordentliche Vielfalt an Aromen und verschiedenen Stilen aufwartet:

Der klassische Chianti weist eine leichte Säure und feine Aromen von Veilchen und dunklen Kirschen auf. Die Chianti aus dem Süden der Region sind dagegen eher kraftvoll, mit vielfältigen Aromen aus Früchten und Blüten, aber auch sanfte Lakritznoten sind keine Seltenheit. In höheren Lagen mit seinem raueren Klima und steinigen Böden entstehen säurereiche, eher helle Rotweine mit saftigen, komplexen Aromen. So ist der Chianti Rufina, einer der feinsten und langlebigsten Weine des Chianti. Zweifellos die wichtigste Zone des Chianti in Bezug auf Qualität und Haltbarkeit ist aber der Chianti Classico, das hügelige Herz der Chianti-Zone und mit einem der beständigsten Weine der Welt.

Den vielleicht höchsten Ausdruck des Sangiovese findet man um die Stadt Montalcino in der Nähe von Siena. Hier wächst der Brunello, ein lokaler Klon des Sangiovese, welche für einen der grössten Weine Italiens verantwortlich ist. Der Brunello di Montalcino wird nach einer Reifezeit von vier Jahren auf den Markt gebracht und braucht viel Zeit bis zu seiner optimalen Trinkreife.

Der Vino Nobile di Montepulciano wird aus einer Spielart des Sangiovese, dem Prugnolo Gentile, erzeugt. Einige würden wohl den Vino Nobile als eine Art Kreuzung zwischen Brunello und Chianti Classico bezeichnen. Wie der Barbaresco im Piemont steht der Nobile etwas im Schatten seines grossen Bruders, des Brunello. Dafür ist er oft etwas früher trinkreif und überzeugt mit einem feminineren, frischeren Stil.

Etwas vom Aufregendsten in der Toskana ist, dass es immer wieder neue Regionen zu erkunden gibt. Wir werden neben den trendigen Regionen wie Bolgheri oder der Maremma von neuen Gebieten wie Val di Cornia, Montecucco und Monteregio di Massa Marittima zu hören bekommen.

Je grösser, desto reifer

Weine in Grossflaschen reifen besonders gut – langsamer und subtiler – weil das Verhältnis zwischen Sauerstoff und Weinvolumen besonders vorteilhaft ist.

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