​Das Weinanbaugebiet Veneto und seine vielfältigen Weine

So abwechslungsreich wie die Landschaften Venetiens (Veneto) sind auch die Weine in dieser Region. Vom Gardasee über die Adria und Venedig bis an die Grenze zur Emilia-Romagna zieht sich das rund 50.000 Hektar grosse Weinanbaugebiet Veneto. So prägen die unterschiedlichsten Böden und klimatischen Bedingungen die Aromen und Charakteristika der verschiedenen Weine.

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Klima und Böden des Veneto

Sandige Kiesböden auf Moränenhügeln dominieren in der Region rund um den Gardasee. Hier gedeihen die Trauben für den Bardolino, einem frischen, fruchtigen und charmanten Rotwein. Im Westen dominieren an den Lessini-Bergen vulkanische Tuffsteinböden. Sie liefern die optimalen Voraussetzungen für den berühmten Amarone della Valpolicella mit seinen kräftigen, charakteristischen Aromen. Auf halbem Weg von den Alpen bis nach Venedig schliesslich gedeiht der Prosecco zwischen Valdobbianene und Conegliano. Durchlässiger Mergel, Kalk- und Sandstein bilden hier einen ausgezeichneten Nährboden für den spritzigen und populären Perlwein.

Als ideal erweisen sich auch die klimatischen Bedingungen in dieser bedeutsamen Weinregion Italiens. Die Gebirgszüge, die rund ein Drittel der Anbaufläche ausmachen, schützen vor den rauen Winden Nordeuropas, die kühleren Zonen bieten beste Voraussetzungen für fruchtig frische Weissweine. In den wärmeren Ebenen in Zentral-Venetien und entlang der Küste herrscht ein ausgewogenes Klima mit heissen Sommern und milden Wintern vor. Hier haben die Reben viel Zeit, ihre vielfältigen Aromen für hervorragende Rotweine zu entwickeln.

Die Weinsorten des Veneto

Weiss und spritzig versus Rot und aromatisch: Veneto ist insbesondere dank des Prosecco und Amarone als Weinland berühmt. Der Valpolicella und der Amarone gedeihen in verschiedenen Hügeltälern zwischen Verona und dem Gardasee. Seit 1968 geniesst diese Zone die kontrollierte Herkunftsbezeichnung der Qualitätsstufe DOCG (Denominazione di Origine Controllata e Garantita).

Es sind vor allem drei Traubensorten, die dem Amarone seine unverwechselbare Charakteristik verleihen: Corvina, Rondinella und Corvinone. Sie bilden die kraftvollen, leicht bitteren Aromen, denen der Wein seinen Namen verdankt: „Amaro“ ist das italienische Wort für bitter. Massgeblich für die Besonderheit dieses Weins ist jedoch das Recioto-Herstellungsverfahren. Vor ihrer Verarbeitung werden die Trauben getrocknet. Das Wasser verdunstet, übrig bleiben der Zucker – und ein wahres Feuerwerk an fruchtigen Aromen.

Rund 450 Millionen Flaschen Prosecco werden im Veneto jährlich aus der Rebsorte Gleraproduziert. Galt der spritzige Schaum- und Perlwein bis vor einigen Jahren noch als Produkt von bescheidener Qualität, hat sich das heute mehrheitlich geändert. Der beste Prosecco stammt aus der als DOCG klassifizierten Zone zwischen Valdobbianene und Conegliano, wo die sandig-lehmigen Böden für das typisch fruchtig-cremige Aroma des Prosecco mit sanften Noten von Pfirsichen, Äpfeln oder Birnen sorgen. Besonders aus den beiden Crus dieses Anbaugebietes, Cartizze und Rive stammen ausgezeichnete Superiore-Prosecco. Dort liegen inzwischen die Grundstückspreise für gute Lagen höher als in der Champagne.

Weintipp

Besonders positiv ist Chantal der Païen Les Bernunes von Cave Caloz aufgefallen.

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