Sizilianischer Wein: Edle Reben aus dem Süden

Heisse, trockene Sommer, milde Winter und eine Vegetation, die in Italien ihres Gleichen sucht: Sizilien ist nicht nur landschaftlich eine der reizvollsten Regionen Italiens, sondern auch, was den Weinanbau angeht. Herrschte hier noch in den 1980er Jahren Verschnittweine und Massenproduktion vor, macht sich seit den 1990er Jahren die Insel immer mehr einen Namen als Produzent hochwertiger, moderner und einzigartiger Weine. Durch den Pioniergeist der Familie Planeta wurden erst mit internationalen Trauben Welt-Spitzenweine kreiert, dann setzten sich auch die autochthonen Sorten der Insel wieder vermehrt durch.

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Weine aus Sizilien: Regionen, Böden und Klima

Mit mehr als 100.000 Hektar Anbaufläche ist Sizilien das grösste Weinanbaugebiet Italiens. Das durchweg heisse und trockene Klima, die hügelige Landschaft und die von Vulkangestein geprägten Böden an der Küste bringen zahlreiche ausgezeichnete Rebsorten hervor.

Das Binnenland zeigt sich dagegen klimatisch rauer: Die Sommer sind extrem heiss, die Winter kalt – die Reben haben so viel Zeit, ihre Vielschichtigkeit zu entfalten. Im Westen der Insel befinden sich die besten Anbaugebiete für die Rebsorten Perricone und Catarratto, aus denen auch der berühmte Dessertwein Marsala entsteht. Allerdings ist es vor allem der Nero d’Avola der inzwischen in dieser Provinz von sich reden macht, aus ihm werden hier volle, strukturierte Tropfen mit feinen Fruchtaromen gekeltert.

Der Südosten ist von geradezu afrikanischem Klima geprägt. Hier findet man vor allem roten, eisenhaltigen Sand mit einer nur rund 40 Zentimeter tiefen Kalksteinschicht. Auch hier gedeiht der Nero d’Avola, allerdings in einer frischeren, mineralischeren Version als im Westen. Besonders variantenreiche Böden finden sich im Nordosten rund um den Vulkan Ätna herum. Die schwarze Lava-Erde mit den stark mineralischen Böden bietet hervorragende Bedingungen für den Weinanbau. Entsprechend vielfältig zeigen sich die Weine, die vornehmlich aus hohen Einzellagen stammen. Vor allem um die Süd- und Ostflanke des Vulkans erstrecken sich ausgedehnte Weinberge, meist in Höhen von 500 bis 700 Metern. Die Weine, die aus dem Gebiet rund um den Ätna stammen, sind oft sehr finessenreich und weisen eine burgundische Noblesse auf

Klassische Rote und spritzige Weisse

Die wohl berühmteste Rebsorte Siziliens ist die Nero d’Avola, die rund 15.000 Hektar Anbaufläche einnimmt. Aus ihr entstehen samtige, tiefgründige Rotweine mit würzigen Kräuteraromen, aber auch fruchtigen Noten von Brombeeren, Kirschen und Pflaumen. War die Nero d’Avola noch bis vor einigen Jahren hauptsächlich in Tafelweinen zu finden, widmen die sizilianischen Winzer ihr heute immer mehr Aufmerksamkeit. Heute sind neben Verschnitten mit Cabernet und Merlot immer mehr sortenreine Weine mit vielfältigen Aromen zu finden.

Eine rote Sorte, die für Sizilien ebenso typisch ist, ist die Nerello Mascalese. Sie gedeiht an den Flanken des Ätna bis auf 1000 Meter Höhe und ist selbst unter Kennern noch immer ein Geheimtipp. Dabei zählt sie zu den wohl spannendsten Sorten auf der Insel. Sie reift sehr langsam und kann erst spät im Jahr geerntet werden, oftmals erst im Oktober oder November. So hat sie viel Zeit, besonders ausgewogene Aromen von Cassis, Kirschen leicht süsslicher Würze (Gebäck) zu entwickeln, mit einem moderatem Tanninanteil und lebhaft leichter Säure. Oft wird ihre Art mit grossen Burgunder Weinen verglichen.

Die Catarratto ist auf der Seite der Weissweine die ertragreichste und bekannteste Rebsorte Siziliens. Aus ihr wird der traditionelle Marsala gekeltert. Auch Grecanico eignet sich für schmackhafte Weissweine, vor allem in der Region um den Ätna herum. Auch die feine, duftige Grillo, eine traditionelle weisse Marsalla-Sorte, sowie Carricante sind stark im Aufwind, immer mehr Winzer keltern hochwertige, trockene und finessenreiche Weissweine aus diesen beiden Traubensorten.

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